Generalistische Ausbildung zur/zum Pflegefachfrau/Pflegefachmann

Generalistische Ausbildung zur/zum Pflegefachfrau/Pflegefachmann

„Generalistische Pflegeausbildung“ bedeutet die Zusammenführung bisheriger Pflegefachberufe in den Bereichen „Altenpflege“, „Gesundheits- und Krankenpflege“ und „Gesundheits- und Kinderkrankenpflege“ zu einem gemeinsamen Berufsbild Pflege.

Die neue Pflegeausbildung ist eine dreijährige Fachausbildung mit einem theoretischen Unterricht an einer Pflegeschule und einer praktischen Ausbildung in einer Ausbildungseinrichtung und weiteren Einrichtungen.

Die neue, generalistische Ausbildung befähigt die Auszubildenden zur Pflege von Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen. Damit stehen diesen Auszubildenden auch im Berufsleben mehr Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten offen. Aufgrund der automatischen Anerkennung des generalistischen Berufsabschlusses gilt dieser auch in anderen Mitgliedsstaaten der EU.

Der mit der generalistischen Ausbildung eröffnete Zugang zu den verschiedenen Tätigkeitsfeldern der Pflege – von der Akutpflege über den ambulanten Bereich bis zur Langzeitpflege – ermöglicht es den Pflegekräften, ihre Berufstätigkeit noch besser an ihre eigene persönliche Entwicklung und Lebenssituation anzupassen (vgl. Bundesministerium für Gesundheit).

Flyer Pflegefachfrau/ -mann

Zugangsvoraussetzungen

Mittlerer Schulabschluss oder ein anderer als gleichwertig anerkannter Abschluss.

Hauptschulabschluss oder ein anderer als gleichwertig anerkannter Abschluss, zusammen mit einem Nachweis 

a.  einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer,

b.  einer erfolgreich abgeschlossenen landesrechtlich geregelten Assistenz-oder Helferausbildung in der Pflege von mindestens einjähriger Dauer […]

Erfolgreiche Abschluss einer sonstigen zehnjährigen allgemeinen Schulbildung.

Aufbau der Ausbildung

 

Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/-frau

Die Ausbildung zur Pflegefachfrau / Pflegefachmann ist kompetenzorientiert aufgebaut und befähigt zur selbstständigen, umfassenden und prozessorientierten Pflege von Menschen aller Altersstufen in akut und dauerhaft stationären sowie ambulanten Pflegesituationen.

Die theoretische Ausbildung findet am Ausbildungszentrum für Pflegeberufe statt und umfasst 2100 Stunden des theoretischen und fachpraktischen Unterrichts in den Kompetenzbereichen:

 

 

I.

Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in akuten und dauerhaften Pflegesituationen verantwortlich planen, organisieren, gestalten, durchführen, steuern und evaluieren.

II.

Kommunikation und Beratung personen-und situationsorientiert gestalten.

III.

Intra- und interpersonelles Handeln in unterschiedlichen systemischen Kontexten verantwortlich gestalten und mitgestalten.

IV.

Das eigene Handeln auf der Grundlage von Gesetzen, Verordnungen und ethischen Leitlinien reflektieren und begründen.

V.

Das eigene Handeln auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und berufsethischen Werthaltungen und Einstellungen reflektieren und begründen.

Der überwiegende Teil der praktischen Ausbildung erfolgt in der stationären Akutpflege unserer Krankenhäuser (Ev. Krankenhaus Münster, Ev. Krankenhaus Hamm, Ev. Lukas-Krankenhaus Gronau) mit denen die/der Auszubildende ihren/seinen Ausbildungsvertrag schließt.

Im Rahmen der praktischen Ausbildung, die 2500 Stunden umfasst, erfolgen Einsätze in unterschiedlichen Versorgungsbereichen. Die praktischen Einsätze setzen sich wie folgt zusammen: 

  1. Orientierungseinsatz
  2. Pflichteinsätze in den allgemeinen Versorgungsbereichen (stationäre Akutpflege, stationäre Langzeitpflege, ambulante Akut-und Langezeitpflege)
  3. Pflichteinsätze in den speziellen Versorgungsbereichen
  4. Vertiefungseinsatz
  5. Weitere Einsätze

Während der praktischen Einsätze werden die Auszubildenden von berufspädagogisch qualifizierten Praxisanleiterinnen und Praxisanleitern begleitet und unterstützt.

Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres erfolgt eine Zwischenprüfung.

Vertiefungsschwerpunkte

Die EAM Münster bietet die generalistische Pflegeausbildung mit folgendem Vertiefungsschwerpunkt an: 

Pflegefachfrau / Pflegefachmann mit dem Vertiefungsschwerpunkt stationäre Akutpflege

 

Abschluss

Am Ende des dritten Ausbildungsjahres werden folgende Abschlussprüfungen durchgeführt:

  1. Schriftliche Prüfung
  2. Mündliche Prüfung
  3. Praktische Prüfung

Nach einem erfolgreichen Bestehen aller Prüfungsteile wird ein Zeugnis ausgestellt, in dem unter anderem der gewählte Vertiefungsbereich vermerkt ist. Die ausgehändigte Urkunde befähigt zur Führung der Berufsbezeichnung

„Pflegefachfrau“ bzw. „Pflegfachmann“.